Steht die zuverlässige Gasversorgung infrage, bauen private sowie gewerbliche Verbraucher vor. Sie horten Gasflaschen oder bauen größere Lagerbestände auf, um auch schwierige Zeiten unbeschadet zu überstehen. Genau das führt aktuell jedoch zu einer sehr angespannten Lage am Gasmarkt. Denn Gasflaschen sind knapp und oft nur noch im 1-zu-1-Tausch gegen leere zu erhalten. Wie Verbraucher dennoch an Gase in Flaschen kommen und wie Sie bei der nächsten Bestellung vorgehen.
Die Themen im Überblick
Gasflaschen aktuell Mangelware: Verschieden Gründe kommen zusammen
Bei Gasflaschen handelt es sich in der Regel um kompakte Behälter aus Stahl. Diese haben eine längliche Form und eine besonders stabile Hülle. Letztere ermöglicht es, Flüssiggas genau wie technische Gase unter hohem Druck zu bevorraten. Die Rohstoffe lassen sich somit flexibel zeit- und ortsunabhängig nutzen – etwa für Gasöfen oder technische Anwendungen wie das Schweißen. Erhältlich sind die Behälter online oder bei lokalen Vertriebsstellen, wobei sich das Pfand- oder Tauschsystem etabliert hat. Dabei geben Sie leere Eigentums- oder Leihflaschen ab, um vollgefüllte zu bekommen.
Immer knappere Bestände an neuen Kauf- und Pfandflaschen am Markt
Wer neue Gasflaschen kaufen oder gegen ein Pfand ausleihen möchte, hat es aktuell allerdings schwer. Denn immer knappere Bestände führen dazu, dass Händler neue Behälter vielerorts nur noch im 1-zu-1-Tausch anbieten. Das heißt: Wer keine leere Flasche hat, bekommt häufig keine neue.
Gründe: Corona, Krieg und ein untypisches Verhalten der Verbraucher
Während die Versorgung zum Beispiel mit Flüssiggas auf lange Zeit gesichert ist, führen Flaschenmangel zur eingeschränkten Verfügbarkeit. Und Gründe dafür gibt es gleich mehrere. So sorgen die Nachwirkungen der Coronapandemie zusammen mit den Einschränkungen des Ukraine-Kriegs dafür, dass Hersteller bereits seit Längerem Lieferschwierigkeiten haben. Die angekündigte Verknappung führt nun dazu, dass gewerbliche sowie private Verbraucher ihre Lagerbestände vergrößern und Gasflaschen horten. Zusätzliche Motivation für dieses Verhalten liefert die allgemeine Unsicherheit am Erdgasmarkt.
Leere Gasflaschen zurückbringen und Situation entspannen
Wer aktuell noch leere Gasbehälter zu Hause hat, ist angehalten, diese zu einer Lieferstelle zurückzubringen. Das geht vor allem an Haushalte und Betriebe, die Behälter bereits seit längerer Zeit nicht mehr nutzen. Gefragt sind überwiegend 11 kg Flaschen für Flüssiggas, die bei vielen Verbrauchern sehr beliebt und daher besonders knapp sind. Die Rückgabe hilft, Bestände von Lieferanten und Vertriebsstellen aufzufüllen und auch Neukunden zuverlässig mit Gas versorgen zu können.
Auf Hamsterkäufe und übermäßig große Gasvorräte verzichten
Von Hamsterkäufen raten Experten zudem ab. Diese seien nicht nötig, da die Versorgung zum Beispiel mit Flüssiggas langfristig nicht in Gefahr sei. Wer Gas für einen Gasheizer, einen Heizpilz oder einen Grill benötigt, ist daher angehalten, dem eigenen Bedarf entsprechend einzukaufen. Gleiches gilt für Betriebe, die Gase im beruflichen Umfeld etwa zum Schweißen benötigen. Auch hier empfehlen Experten den Kauf in gebrauchsüblichen Mengen.
Neue Gasflaschen kaufen oder leihen: Darauf ist aktuell zu achten
Wer eine neue Flasche leihen oder kaufen möchte, erhält diese in der Regel bei vielen Vertriebsstellen im Land. Neben Baumärkten und Tankstellen gehören dazu auch einige Supermärkte, Pflanzenmärkte oder Händler für technische Gase. Unsere Gasflaschen Verkaufsstellen Suche hilft, die passende Stelle in Ihrer Nähe zu finden.
Tipp 01
Wenn möglich, leere Gasflaschen zur Vertriebsstelle mitbringen
Suchen Sie eine Vertriebsstelle in Ihrer Nähe auf, sind Sie mit Leergut auf der sicheren Seite. Denn der 1-zu-1-Tausch ist vielerorts weiterhin problemlos möglich. Ganz gleich, um welche Größe es geht, erhalten Sie im Tausch gegen eine leere Gasflasche in der Regel immer eine vollgefüllte neue.
Tipp 02
Ohne Leergut Verkaufsstellen in der Nähe erst einmal anrufen
Haben Sie kein Leergut, weil Sie Gas für einen neuen Grill oder eine Heizung benötigen, sollten Sie nicht unvorbereitet zur nächsten Betriebsstelle fahren. Rufen Sie dort lieber erst einmal an und fragen, ob es neue Gasflaschen zum Kaufen oder Mieten auch ohne 1-zu-1-Tausch gibt. Auf diese Weise ersparen Sie sich das Herumreisen von einem Händler zum nächsten.
Tipp 03
Dem eigenen Bedarf entsprechend einkaufen und nicht horten
Unabhängig davon, ob Sie Behälter kaufen, leihen oder bestehende tauschen, sollte der eigene Bedarf immer ausschlaggebend für die zu beziehende Menge sein. Wer einmal in der Woche grillt, kommt mit einer Füllung häufig mehrere Monate aus, bevor die nächste ansteht. Ähnlich verhält es sich beim gelegentlichen Einsatz von Heizpilzen, bei dem eine 11 kg Gasflasche in der Regel die gesamte Saison abdeckt.
Wie viel Gas kaufen? Den eigenen Bedarf einfach überschlagen
Wie viel Gas Sie benötigen, hängt von den Verbrauchsgeräten und deren geplanter Nutzungszeit ab. Bei Gasöfen, Außenwandheizern und anderen Verbrauchsgeräten informieren Hersteller in der Regel in den Produktunterlagen über den Verbrauch. Er ist hier in Gramm pro Stunde zu finden und mit der Nutzungszeit in Stunden zu multiplizieren.
Grillen Sie wöchentlich etwa eine Stunde mit einem Standard-3-kW-Gasgrill, verbraucht dieser im Durchschnitt 250 Gramm Gas pro Stunde. Im Jahr (52 Wochen x 1 Stunde / Woche) ergibt das einen Bedarf von 13.000 Gramm bzw. 13 kg.
Ist der Verbrauch nicht in den Herstellerunterlagen ersichtlich, können Sie mit 80 Gramm pro Stunde und kW Nennleistung rechnen. Hat ein Heizpilz zum Beispiel eine Leistung von 10 kW, benötigt er pro Stunde rund 800 Gramm bzw. 0,8 kg (10 kW x 80 g/(h und kW)). Heizen Sie von November bis Februar einmal in der Woche etwa zwei Stunden, benötigen Sie insgesamt also 14,4 kg.
In beiden Fällen würde eine 11 kg Flasche ausreichen, die Sie einmal im beschriebenen Zeitraum tauschen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Thema
Warum sind Gasflaschen knapp und wie sicher ist die Versorgung mit Flüssiggas?
Die Versorgung mit Flüssiggas (Propan, Butan, LPG) ist auf lange Zeit gesichert und nicht in Gefahr. Durch die Folgen der Corona-Pandemie, die Auswirkungen des Krieges und ein stärkeres Einkaufsverhalten der Verbraucher sind Gasflaschen allerdings rar. Betroffen sind vor allem die praktischen und beliebten 11-kg-Flüssiggasflaschen, die es vielerorts nur noch im 1-zu-1-Tausch gibt.
Was raten Experten Verbrauchern, die leere Gasflaschen lagern?
Wer leere Behälter im Betrieb oder zu Hause hat, soll diese bitte unbedingt zu einer Vertriebsstelle bringen. Auf diese Weise entspannt sich die vorübergehend angespannte Situation und der Vertrieb von Gasen ist weiter ohne größere Einschränkungen möglich.
Was raten Experten Verbrauchern, die Gase einkaufen wollen?
Wer Gase kaufen möchte, erhält neue Behälter häufig nur im 1-zu-1-Tausch gegen Leergut. Ist das nicht vorhanden, sollten Interessenten vorher mit einer Vertriebsstelle in Ihrer Umgebung telefonieren. Dabei ist zu erfragen, ob Flaschen auf Vorrat vorhanden sind und der Kauf bzw. das Ausleihen auch ohne Leergut möglich ist.
Wie viel Gas sollte ich kaufen, um Gasgeräte sicher zu betreiben?
Von großen Lagerbeständen und Hamsterkäufen ist abzuraten, da diese das Problem verstärken. Sinnvoller ist es, Gas bedarfsgerecht einzukaufen. Wie hoch der eigene Bedarf ist, hängt dabei vom Gasverbrauch der Geräte pro Stunde (Produktangabe oder: Leistung in kW x 80 Gramm/kW und Stunde) sowie der geplanten Einsatzzeit ab.